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Regulieren statt verbieten

Medienexperte referiert bei KED-Versammlung über Smartphones im Kinderzimmer

Hans Bodo Markus referiert bei der KED Hauptversammlung Paderborn. Eltern sollten aufgeschlossen sein für das Thema „Smartphone im  Kinderzimmer“ und vor allem auch selbst mit gutem Beispiel vorangehen, wenn  es um die Frage der Nutzung des Smartphones im Alltag geht. Der mobile
Fast-alles-Könner hat im Mittelpunkt der jüngsten Hauptversammlung der KED  im Erzbistum Paderborn gestanden.
Hans-Bodo Markus, Medienexperte beim Erzbistum Paderborn, brach in seinem Referat vor den Eltern eine Lanze dafür, dass Regulieren die bessere
Alternative zum Verbieten sind. „Erkennen Sie die wichtige soziale Funktion an, die das Handy für Ihre Kinder hat. Schaffen Sie aber gleichzeitig auch
Räume, in denen das Gerät nicht genutzt werden sollte“, empfahl er. Dabei müsse man selbstverständlich auch den eigenen Umgang mit dem Handy  reflektieren.
Er regte unter anderem Handy- oder Medien-Fasten an. Das seien Tage, an denen die ganze Familie auf das Smartphone oder sogar auf alle Medien  verzichte. „So etwas kann wertvolle Erfahrungen ermöglichen“, zeigte sich der Fachmann überzeugt.
„Früher konnte man sich zuhause sicher fühlen“, leitete er das Thema Cyber-Mobbing ein. Heute sei es so, dass Eingriffe in das Privatleben dank des Internets und der Smartphones rund um die Uhr erfolgen könnten, sich die  Inhalte sich extrem schnell verbreiteten und der beteiligte Personenkreis
nur schwer zu überschauen sei.
„Zudem können die Täter über die Medien anonym agieren – zum Beispiel indem sie sich unter einem falschen Namen ein Profil in einer Online-Community erstellen und mit Hilfe dieser Online-Identität Unwahrheiten über eine Person verbreiten“, nannte er ein weiteres Beispiel.
Um derartige Situationen zu verhindern empfahl er Eltern wachsam zu sein. So sollten etwa Regelungen für die Nutzung des Smartphones ebenso vereinbart werden wie die gemeinsame Spurensuche nach bisherigen digitalen Spuren im Netz und Reaktionen darauf.
„Machen Sie Cyber-Mobbing auch zum Schulthema“, fordere der Referent auf. Klasseninterne Elternabende seien ein guter Anlass, um über die Mediennutzung der Kinder und das allgemeine Klima in der Klasse zu sprechen.
„Gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Bitten Sie ihr Kind, nicht zu schweigen und sich erst recht nicht zu beteiligen, wenn sie bemerken, dass ihre Mitschüler, Freunde oder Bekannte gemobbt werden“, ermahnte der Referent.
Hans-Bodo Markus ist gern bereit, zum Thema auch Elternveranstaltungen an den Schulen durchzuführen, auch für Schülerinnen und Schüler. Darüber hinaus empfiehlt er die Internetseite www.klicksafe.de. Dabei handelt es sich um eine Sensibilisierungskampagne zur Förderung der Medienkompetenz im Umgang mit dem Internet und neuen Medien im Auftrag der Europäischen Kommission.

Zum Abschluss der Verantaltung verabschiedete KED Geschäftsführer Roland Gottwald mit herzlichem Dank die ausscheidenden AG Spprecher Sylvia Wawrzinek und Thomas Horster-Möller.