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Pressemitteilung

Zur aktuellen Diskussion: Sprachförderung an Grundschulen

13. 8. 2019

Zur aktuellen Diskussion über die Sprachförderung an Grundschulen äußert sich Andrea Honecker, Vorsitzende der KED in NRW und der KED Köln (Katholische Elternschaft Deutschlands in Nordrhein-Westfalen. „Dass Kinder in der Grundschule sprachlich gefördert werden, gehört zu den natürlichen Aufgaben dieser Schulform und gilt selbstverständlich für alle Kinder. Es ist Aufgabe der Schulen und der Schulbehörden, diese Förderung so zu gestalten, dass dabei jedes Kind die Förderung bekommt, die es braucht; und angesichts des hohen Prozentsatzes von Kindern mit anderer Muttersprache muss eine angemessene Sprachförderung eben auch auf die Bedürfnisse dieser Kinder besonders eingehen.

An vielen Grundschulen geschieht dies bereits; gute Beispiele zeigen, wie die sprachliche Integration im Schulalltag verankert ist: angeboten werden Integrationsklassen oder paralleler Unterricht für kleine Gruppen; die Begleitung durch ehrenamtliche Lesepaten und die Förderung des Lesens von Kinderbüchern ist weit verbreitet, und mancherorts können durch in der Schule angebotene Sprachkurse auch die Eltern der Kinder ihre Deutschkenntnisse verbessern (hier engagieren sich z.B. die Verbände der freien Wohlfahrt). Es wird also bereits einiges dafür getan, um den Kindern das Erlernen der deutschen Sprache so leicht wie möglich zu machen.

Eine Grundbedingung für das Gelingen ist jedoch, dass die Schulen ausreichend mit Lehrer*innen versorgt sind, und dass diesen neben einer entsprechenden Ausbildung auch Fortbildung und Begleitung ermöglicht wird. Aber auch Sozialpädagog*innen und weitere Personen müssen die Kinder begleiten, um ein gutes Miteinander und Lernerfolg zu erreichen. Angesichts des Lehrermangels und der Arbeitsbedingungen an den Grundschulen eine Aufgabe, die Zeit fordert, und bei der auch die Politik gefragt ist. Deshalb sollten jetzt Schulen, die einen besonders hohen Bedarf an Sprachförderung und anderen integrativen Maßnahmen haben, beim Personalschlüssel und der Verteilung der Lehrkräfte bevorzugt werden.

An uns allen liegt es, dass „Kinder mit Migrationshintergrund“ nicht als Belastung für die Schulen gesehen werden, sondern als Bereicherung. Sie bringen neben ihrer Mehrsprachigkeit auch die Begegnung mit anderen Kulturen mit in den Schulalltag. Und die Herausforderung, dass auch für sie die deutsche Sprache so schnell wie möglich zur Selbstverständlichkeit wird, kann das Miteinander-Lernen beflügeln. Hierfür brauchen die Kinder die Anleitung und die Begleitung ihrer Lehrerinnen und Lehrer und aufgeschlossene Eltern zuhause.“

 

 

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